Die Hexen werden zum Leben erweckt

1992

Die Gründung

Ohne Berücksichtigung des zweifellos historischen Hintergrunds wurden am 16. April 1992 die Schlosshexen Tiengen durch Holger Frank, Kurt Baumgartner, Georg Bächtold und Oliver Frank gegründet. Der Name Schlosshexen bezieht sich auf das Tiengener Schloss wo sich das Gericht des Klettgaus befand. Es wurden Masken und Häs entworfen, so dass unverzüglich mit dem Schnitzen der Holzmasken sowie dem Nähen des Häses begonnen werden konnte.

1992

Der erste öffentliche Auftritt

Am 11. November 1992 war es dann soweit: Zum Fasnachtsauftakt konnte man erstmals die Gruppe und das Häs der Öffentlichkeit vorstellen, ebenso konnten drei weitere Aktiv-Mitglieder gewonnen werden. Alle Mitglieder sahen nun gespannt der Fasnacht 1993 entgegen.

1993

Das erste Hexenfeuer

Um sich bekannt zu machen, nahm man an Umzügen und Narrentreffen im Umland teil und besuchte Zünfte in der nahen Umgebung. Die Gründungsmitglieder sahen und sehen noch heute den Schwerpunkt in der Gestaltung der Tiengener Fasnacht. So wurde am 11.11.1993 das erste Hexenfeuer inszeniert. Bei dieser Zeremonie werden die Hexen zu neuem Leben erweckt. Sie tanzen um den brennenden Scheiterhaufen und trotzen mit anschließenden wagemutigen Sprüngen durch das Feuer den lodernden Flammen. Mit dabei sind auch die "Hexenlüter", die mit ihren Landsknechttrommeln die Hexen herbeirufen. Diese wurden 1994 als neue Gruppe gegründet und den Hexen angegliedert.

1994

Die Hoorige Mess

Zum festen Bestandteil im Programm der Schlosshexen ist seit 1994 das Mitwirken an der "Hoorigen Mess" (Straßenfasnacht) sowie dem Umzug am Fasnachtssonntag in Tiengen.

1997

Aufnahme in die Narrenvereinigung Kleggau

Aufregung und Diskussion gab es, als die Schlosshexen 1997 in die Narrenvereinigung Kleggau aufgenommen wurden. Dieser Aufnahme stand eine Abmachung des Arbeitskreises Südwestdeutscher Narrenvereinigungen und -Verbände gegenüber, nach der aus einem Ort zwei Narrenvereine nicht zwei verschiedenen Verbänden angehören sollten. Nach verschiedenen Absprachen stand dann einer Aufnahme in die Narrenvereinigung nichts mehr entgegen.

Hexen in Tiengen

Historischer Hintergrund

Dem Hexenwahn des Mittelalters fielen auch in Tiengen Bürgerinnen und Bürger zum Opfer. Die Hinrichtung der Frau Maria Grießer aus dem Klettgau-Bühl fällt in das Jahr 1682. Sie wurde beschuldigt, das Wetter zu Unwetter und Hagel verhext, Gott und die Heiligen verleugnet, Geißen gelähmt sowie sich dem Teufel ergeben zu haben. Trotz mehrmaligem Widerruf der durch schwere und grauenvolle Folter erpreßten Geständnisse wurde sie gnadenhalber enthauptet und hernach der Leichnam auf dem Scheiterhaufen in Tiengen verbrannt. Der durch die Kirche gestützte Hexenwahn dauerte bis in das 18. Jahrhundert an.

 

Anfragen und Einladungen zu Umzügen und fasnächtlichen Veranstaltungen aus Nah und Fern nehmen wir gerne entgegen. Unser Terminplan füllt sich allerdings stetig, daher: Wer zuerst fragt ...

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